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  • Hagebutte – Wirkung und Rezepte

    “Ein Männlein steht im Walde” – Wusstest du, dass eines der ältesten Kinderlieder über die Hagebutte handelt? Die Hagebutte bekommt seit wenigen Jahren endlich wieder die Aufmerksamkeit die sie auch verdient. Sie ist voller heilsamer Inhaltsstoffe und bietet viele Anwendungsmöglichkeiten. Ich zeige dir heute die Inhaltsstoffe und ihre Wirkung auf, aber auch wie du die Hagebutte gut verarbeiten kannst.

    Hagebutte – der Blütenboden der Rosen

    Hagebutten sind genau genommen die Böden der Rosenblüten. Die Pflanze wird auch Wildrose und Heckenrose genannt. Alle einfachen Rosen können Hagebutten entwickeln, gefüllte Rosen hingegen nicht. Im Juli blühen die Rosen und bilden danach die Hagebutte. Ab September strahlt sie meist knallrot, manchmal auch gelblich oder bräunlich. Dir Form ist abhängig der Sorte der Hagebutte und reicht von groß kugelig bis klein tropfenförmig.

    Hagebutte HundsroseDie Hagebutte bleibt bis in den Frühling hinein am Strauch und kann jederzeit geernet werden. Zu Beginn ist die Frucht leicht säuerlich, setzen kalte Nächte ein erhöht sich der Zuckergehalt und die Frucht wird süßer. Mit einsetzendem Frost wird die Frucht hingegen leicht mehlig. Die Hagebutte gehört zu den Sammelnussfrüchten und enthält viele kleine Kerne. Diese haben kleine Härchen mit Wiederhaken und können daher einen Juckreiz hervorrufen.

    Inhaltsstoffe und Wirkung

    Hagebutten sind berühmt für ihren hohen Anteil an Vitamin C. Genau genommen haben 100 Gramm Hagebutten, je nach Sorte, zwischen 400 und 5.000 Milligramm Vitamin C, das sind teils 20 mal so viel wie Zitronen.

    Zusätzlich enthält sie Vitamin A, B1 und B2, aber auch ätherische Öle, Zink, Kupfer, Natrium, Phosphor, Eisen, Kalzium, Magnesium, Kieselsäure, Pektine, ungesättigte Fettsäuren und Aminosäuren. Hagebutten haben eine starke Immunsystem stärkende Wirkung, außerdem sind sie in großen Mengen leicht harntreibend und unterstützen daher bei Blasen- oder Nierenerkrankungen. Sie könnten bei Gicht, Rheuma und chronischen Schmerzen, lindernd wirken, und fördern Appetit. Das im Hagebuttenpulver enthaltende Galaktopilid hilft bei der Erneuerung von fehlenden Knorpeln und hilft somit bei Gelenkschmerzen.

    Rezepte zur Verwendung der Hagebutte

    Hagebutte – Mus

    Das Mus der Hagebutte ist  die Basis für viele weitere Rezepte, du kannst es aber auch pur zu dir nehmen. Schneide dafür die Hagebutten auf und schabe mit einem Teelöffel die Nüsschen heraus. Die fruchtige Hagebuttenschale gibst du nun in einen Topf mit ein wenig Wasser und lässt alles weich kochen.

    Du kannst dir die Arbeit auch etwas erleichtern indem du das schwarze Ende und alles was an ihr haftet, der ganzen Hagebutte herausziehst und alles dann mit etwas Wasser aufkochst. Ist alles etwas eich gekocht, drückst du die Hagebutten nun durch eine flotte Lotte.

    Hagebutte MarmeladeMarmelade

    Für eine tolle süße Marmelade benötigst du 500 Gramm frische Hagebutten, der Saft einer halben Zitrone, 250 Gramm Gelierzucker und bei Bedarf etwas Apfel- oder Orangensaft.

    Stelle aus den Hagebutten ein Mus her wie oben beschrieben. Nun verdünnst du das Mus mit Wasser oder Apfel- oder Orangensaft zu einer breiigen Masse und gibst den Zitronensaft hinzu. Koche alles auf, füge den Gelierzucker hinzu und lasse die Marmelade weitere 4 bis 5 Minuten köcheln. Nach einer Gelierprobe kannst du die Marmelade heiß abfüllen. Verschließe die Gläser nun lass sie über Nach erkalten.

    Hagebutte – Essig

    Ritze etwa 15-20 frische Hagebutten ein paar Mal ein und fülle sie in ein Einweckglas. Fülle das Glas mit weißem Balsamicoessig auf und decke das Glas ab. Nach etwa 6 Wochen kannst du den Inhalt vom Glas durch ein Sieb filtern und eine dunkle Flasche füllen. Der Hagebutten-Essig passt sehr gut zu Salaten, aber auch zu Gemüsepfannen.

    Tee aus der Hagebutte

    Für den Tee brauchst du die Nüsschen nicht entfernen. Du kannst einfach die ganzen Hagebutten trocknen. Ich trockne gern in selbst gebauten Trockenkästen, wie das geht, kannst du hier nachlesen. Du kannst sie aber auch in einem Dörrautomat bei 40 ° C trocknen.

    Hagebutte TeeZum Tee machen kannst du die getrockneten Hagebutten einfach mit heißem Wasser übergießen und 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Wenn du vorher die Hagebutte möglichst klein hackst, wird der Tee besonders intensiv. Wenn du noch ein paar getrocknete Apfelschalen hinzu gibst, schmeckt der Tee auch besonders gut.

    Hagebuttenpulver

    Das Hagebuttenpulver enthält, aufgrund der schonenden Zubereitung, weiterhin viele Inhaltstoffe. Nimm für die Herstellung einfach ein paar getrocknete ganze Hagebutten, hacke sie ein wenig kleiner und dann mahlst du sie zu Pulver. Ich mach das gern mit einer elektrischen Kaffeemühle. Hagebuttenpulver kannst du pur zu dir nehmen (1 Teelöffel pro Tag) oder du rührst das Pulver in deine Getränke oder Smoothie. Achte dabei darauf, dass dein Getränk nicht wärmer als 40 ° C ist, anderenfalls wird die Wirkung zerstört. Hagebuttenpulver kannst du auch gut auf deine Reisen mitnehmen.

    Chutney

    Du benötigst: 1 Kilogramm frische Hagebutten, 150 Gramm Zwiebeln, 100 Gramm Rosinen, 350 Gramm Zucker, 125 Milliliter Weinessig, gemahlene Gewürze: Ingwer, Zimt, Nelken, Senfkörner, Koriander.

    Für das Chutney stellst du aus den Hagebutten das Mus her, wie oben beschrieben. Zu dem fügst du ein wenig Wasser und alle weiteren Zutaten hinzu. Lasse alles 90 Minuten köcheln und schmecke es noch nach deinem Geschmack ab. Fülle das Chutney heiß in Gläser und lasse alles über Nach abkühlen.

    Hagebutte als VogelfutterVogelfutter

    Da die Hagebutten einen ganzen Winter am Strauch hängen bleiben, sind sie auch ein tolles winterhartes Vogelfutter. Lass sie dafür einfach am Strauch. Du kannst aber auch einen schönen Strauß binden und ihn in deiner Wohnung trocknen lassen. So hast du eine tolle natürliche Deko im Haus. Wenn dann der erste Schnee fällt und unsere Vögelchen im Freien wenig finden, hängst du den Strauß raus auf deinen Balkon.

    Hagebutten für Pferde

    Auch für Pferde sind Hagebutten tolle Vitaminspender. Damit die Härchen der Kerne den Pferden nicht im Hals jucken, solltest du entweder getrocknete ganze Hagebutten verfüttern oder gehackte Hagebutten wo du im Vorfeld die Nüsschen entfernt hast.

     

    In dieser Jahreszeit lassen sich auch ganz gut Bucheckern finden. Wie du diese verwenden kannst, kannst du in meinem Artikel “Rezepte mit Bucheckern – nussig und nahrhaft” nachlesen.

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