Die Vogelmiere kann im eigenen Garten schnell lästig werden. Dabei hat sie ein paar Heilwirkungen, welche du dir zu Nutze machen kannst. Ich erkläre dir, wie du die Pflanze sicher von anderen Kräutern unterscheidest und verrate dir ein paar tolle Rezepte zur Verwendung der Vogelmiere.
Die Vogelmiere – Wie du sie erkennst
Die Vogelmiere ist besonders anpassungsfähig und kommt daher auf vielen Ackerflächen, in Parks oder Gärten vor. In Bezug auf Licht und Wasser ist sie genügsam und verbreitet sich daher auch im Schatten und bei trockenem Wetter. Das Kraut wächst einjährig, ihre Samen keimen bereits bei wenigen Graden über Null. Daher kann sie sich schnell verbreiten.
Die Vogelmiere wächst hauptsächlich mit niedrig liegenden Trieben, welche bis zu 40 Zentimeter lang werden können. Dort wo die Triebe den Boden berühren, bilden sich neue Wurzeln. Die Stängel weisen eine Haarlinie auf, an denen du das Kraut meist unzweifelhaft erkennen kannst.
Die Blätter sind klein, oval und spitz zulaufend und sitzen jeweils gegenüber an den Trieben. Die kleinen weißen Blüten sind sternförmig und sitzen einzeln oder zu zweit an den Enden der Triebe. In der Nacht und bei Regen klappen sich die Blüten zu, so dass du sie nur bei guter Witterung in voller Pracht sehen kannst. Die Blütezeitreicht von Februar bis November fast über das ganze Jahr.
Die Früchte sind nur wenige Millimeter groß. Wenn sie reif sind bringst die Kapsel auf und verteilt die sich darin befindlichen braunroten Samen.
Ein Futterspender für deine Hühner
Auch wenn die Vogelmiere durch Wildbienen bestäubt wird, ist sie viel wichtiger für die heimischen Vögel. Wie der Name schon sagt, ist dieses Kraut eine der beliebtesten Futterpflanzen für Vögel. Wenn ihr also einen naturnahen Garten habt, lasst immer etwas Vogelmiere stehen. Dort wo sie mich stört, ziehe ich sie raus und verfüttere sie an unsere Hühner.
Wenn du aktuell gar keine Vogelmiere im Garten hast, kannst du hier Saatgut kaufen oder du suchst dir eine wildwachsende Pflanze und nutzt ihre Samen für deinen Garten. Du kannst sie von März bis September aussähen. Beim Standort ist die Pflanze anspruchslos, bevorzugt aber stickstoffreiche Böden.
Die Heilwirkung der Vogelmiere
Die Pflanze enthält wichtige Vitamine, wie Vitamin C und A, Phosphor, Kupfer, Kalium, Aucubin und auch Kieselsäure. Bereits 50 Gramm am Tag decken den Tagesbedarf eines Menschen von Vitamin C. Die Vogelmiere findet in der Naturheilkunde Anwendung bei den verschiedensten Krankheiten, wie zum Beispiel bei Erkältungsbeschwerden, Blasenerkrankungen, Rheuma oder auch Atemwegserkrankungen. Du kannst die Vogelmiere im ganzen, frisch oder getrocknet verwenden. In meinem Artikel “Kräuter richtig trocknen – im selbst gebauten Trocknungskasten” erkläre ich dir, wie du Kräuter am besten trocknen kannst.
Tolle Rezepte für die Vogelmiere
Lange wurde die Vogelmiere als Unkraut verpönt. Das hat sich mittlerweile geändert und gilt als wahrer Geheimtipp. Sie hat einen mild-würzigen Geschmack und erinnert leicht an junge Maiskolben oder auch junge Erbsen. Du kannst dieses Kraut ganz unterschiedlich zubereiten. Ich habe dir ein paar tolle Rezepte rausgesucht.
Tee
Ein Vogelmiere-Tee ist ein beliebtes Hausmittel. Gerade bei den Beschwerden, die ich dir weiter oben beschrieben habe, kannst du ihn einfach mal versuchen. Nutze hierfür einen Esslöffel frische oder getrocknete Vogelmiere und gieße diese mit 250 Milliliter auf. Du solltest den Tee nur fünf bis acht Minuten ziehen lassen. Für eine gute Heilwirkung solltest du diesen Tee zwei- bis dreimal am Tag trinken.
Grüne Kartoffelsuppe
Du benötigst:
- 400 Gramm Kartoffeln
- 400 Gramm Vogelmiere
- ein Esslöffel Sonnenblumenkerne – gemahlen oder gequetscht
- ein Esslöffel Olivenöl
- etwas Butter
Schäle die Kartoffel und koche sie wie gewohnt. Währenddessen kannst du bereits die Vogelmiere hacken. Gib die Vogelmiere dazu wenn die Kartoffel fast gar sind und lasse alles zusammen noch etwas köcheln. Wenn die Kartoffeln gar sind, nimm den Topf vom Herd und püriere mit dem Pürierstab alles bis es schön sämig ist. Zuletzt gibst du das Olivenöl und die Sonnenblumenkerne dazu. Mit der Butter kannst du die Suppe nun noch etwas abschmecken. Zur Deko verwende ich auch gern noch etwas Vogelmiere. Guten Appetit!
Kräuterbutter oder Kräuterquark
Kräuterbutter oder Kräuterquark kannst du grundsätzlich mit allen gut schmeckenden und ungiftigen Kräutern versuchen. Versuche es beim nächstem Mal mit Vogelmiere. Durch den leicht maisartigen Geschmack bekommt deine Butter oder Quark einen ganz eigenen tollen Geschmack. Ich mische gern mit Petersilie, Schnittlauch und Knoblauch.
Kräuterpesto
Pesto ist generell eine gute Art Wildkräuter zu verarbeiten. Vogelmiere schmeckt besonders gut in Kombination mit Giersch und/oder Brennnessel.
Du benötigst:
- 100 Gramm Kräuter in deiner beliebten Mischung – natürlich gewaschen
- 50 Milliliter von einem guten Speiseöl – ich nehme gern Olivenöl
- drei Esslöffel Sonnenblumenkerne, Pinienkeren oder Walnüsse
- ein bis zwei Teelöffel Salz
- Hartkäse – vorzugsweise Parmesan
Diese Zutaten gibst du zusammen in einen Standmixer. Alles gut durchgemischt, abgeschmeckt und fertig. Fülle das Pesto in ein Glas und bedecke es bis oben hin mit deinem Öl, so ist es länger haltbar.