Das Thema Recycling und Mülltrennung war mir besonders wichtig. Egal wie wenig Müll wir produzieren, ist es trotzdem wichtig zu wissen wie wir ihn richtig trennen. Deswegen widme ich diesem Thema einen mehrteiligen Artikel. In Teil 1 habe ich euch bereits ein paar Fakten nah gebracht und bin auf das Thema Trennen von Materialien eingegangen. Jetzt möchte ich dir erklären wie du richtig recyceln kannst.
Biomüll – braune Tonne – Wird viel zu selten genutzt
Diese Tonne haben nicht alle Haushalte, obwohl sie in den meisten Regionen kostenfrei bereitgestellt wird. Also wenn du oder dein Miethaus sie noch nicht habt, frag einfach mal nach. In den städtischen Regionen ersetzt diese Tonne den Kompost, denn in sie kommt alles was sich schnell zersetzt. Der Müll dieser Tonne, kommt in den meisten Regionen, in einen Schnellkomposter. Hier entsteht Erde, die dann wieder der Natur zugeführt werden kann. Wichtig ist daher, dass du nichts in die braune Tonne wirfst, was nur in einem langen Prozess kompostiert werden kann. Es versteht sich von selbst, dass du den Biomüll nicht mit Mülltüte einwirfst.
Das kommt in die braune Tonne: Essensreste, Kaffeesatz, Tee, Gemüseschalen.
Das kommt nicht in die braune Tonne: kompostierbare Bambusartikel, Knochen, Papierverpackungen
Papiermüll richtig recyceln – blaue Tonne
Auch die blaue Tonne wird in den meisten Regionen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Papiermüll wird, vermischt mit neuen Ressourcen, zu neu nutzbarem Recyclingpapier verarbeitet. Verarbeitet werden, können aber nur saubere und trockene Papiere. Wichtig ist daher, dass du nur Stoffe aus Papier entsorgst, die nicht mit Essensresten, Ölen oder ähnliches verdreckt sind. Eine verdrecktet Pizzapackung kann im Müllwagen anderen sauberen Papiermüll verdrecken, und schon kann auch dieses nicht mehr recycelt werden. Auch beschichtetes Papier kann nicht recycelt werden.
Vorsichtig sein solltest du bei Pappkartons in denen Lebensmittel verkauft werden. Meist bestehen sie auf verschiedenen Schichten Papier und in der Mitte eine Schicht Plastik. Damit wird ein Auslaufen verhindert, recycelbar ist die Verpackung damit aber nicht mehr. Du kannst es testen, indem du diese Pappe leicht einreißt und die aufgerissene Stelle gegen das Licht hälst. So kannst du eine mögliche Plastikschicht gut erkennen.
Das kommt in die blaue Tonne: Tageszeitungen, Briefpapier, Pappkartons ohne Klebestreifen.
Das kommt nicht in die blaue Tonne: Werbematerial in Plastikverpackungen, beschmutzte Pizzaverpackungen, Milchkartons, Kartons von gefrorenem Gemüse falls diese beschichtet sind.
Wenn ihr wissen wollt wie Papierrecycling in Deutschland funktioniert, kann ich euch diesen Artikel von wattislos.com empfehlen.
Verpackungsmüll richtig recyceln – gelbe Tonne
In den meisten Regionen kannst du in der gelben Tonne nur Verpackungsmüll aus Plastik und Leichtmetall entsorgen. Andere Regionen definieren die gelbe Tonne als Wertstofftonne, in der du mehr entsorgen kannst. In welcher Region, welche Befüllung gilt, hängt von den Sortiermaschine ab, die in der Region verwendet wird. Erkundige dich daher direkt in deiner Region, wie du die gelbe Tonne befüllen darfst.
Wichtig ist in jedem Fall, dass du verschiedene Plastiken und Metalle voneinander trennst. Zieh die Pappmanschette vom Joghurtbecher ab, genau wie den Metalldeckel und stopf ihn nicht in den Becher. Mach den Plastikdeckel von deiner Duschgelflasche ab. In der Sortiermaschine werden mittels Laser ähnliche Stoffe ausfindig gemacht und im weiteren Recyclingprozess zusammen geführt. So können aus möglichst reinem PET-, PP- oder HDPE-Müll neue Plastikverpackungen hergestellt werden. Können diese Stoffe aber nicht sauber getrennt werden, können sie auch nicht recycelt werden. Verschiedene Plastiken oder Metalle die eng verbunden sind, kann die Maschine nicht trennen.
Entleere Spraydosen bevor du sie entsorgst, sie können Brände in der Sortieranlage auslösen. Entferne starke Verschmutzungen und schneide lange Plastikschnüre in kleinere Stücke. All das verhindern Probleme im Müllwagen und der Sortieranlage. Dies wiederum führt zu unnötigen Stopps der Anlage und umso weniger Müll kann recycelt werden. Probleme beim Recyceln gibt es ebenso, wenn die Plastikverpackung ein Papierettikett hat. Entferne es vor dem Entsorgen oder vermeide solche Verpackungen aus Mischstoffen erst gänzlich. Vermeiden solltest du ebenso schwarzes Plastik. Es gibt aktuell wenige technische Anlagen, die schwarzes Plastik erkennen können. Vermeide die Verpackung daher.
Das kommt in die gelbe Tonne: Duschgelverpackungen, Joghurtbecher ohne Aludeckel und Papiermanschette, leere Spraydosen, PET-Flaschen, Tetra-Packs, schwarzes Plastik, … .
Das kommt nicht in die gelbe Tonne: Essensreste, zusammengeknüllte verschiedene Plastiken, Plastik und Metall welche keine Verpackung sind, … .
Wertstoffmüll – gelbe Tonne
Ist in deiner Region die gelbe Tonne als Wertstofftonne definiert, ist die Sortieranlage fähig auch sperrige und große Plastiken zu trennen. Es gilt daher der Inhalt der gelben Tonne aus dem vorherigen Absatz, aber zusätzlich kannst du Plastiken und Metall entsorgen, welche nicht nur Verpackungsmüll sind.
Das kommt in die Wertstofftonne: Duschgelverpackungen, Joghurtbecher ohne Aludeckel und Papiermanschette, leere Spraydosen, PET-Flaschen, Tetra-Packs, Kleiderbügel, altes Plastikspielzeug, Plastikzahnbürste, … .
Das kommt nicht in die Wertstofftonne: Essensreste, zusammengeknüllte verschiedene Plastiken, … .
Glasmüll – Glascontrainer – Auf die Farbe kommt es an
Einen Glascontainer findest du meist einige Straßen entfernt und für jeden frei zugänglich. Glas ist der einzige Rohstoff, der zum aktuellen Zeitpunkt zu 100% recycelt werden kann. Aber auch hier gilt das richtige Trennen. Wirf nichts anderes als Glas in die Container und achte auf die Farbe. Eine einzige falsche Farbe in einem Container, verhindert das recyceln vom Glas.
Das kommt in den Glascontainer: Glasflaschen, alte Glasvasen, Einweckgläser.
Das kommt nicht in den Glascontainer: Essen- und Getränkereste, andere Rohstoffe.
Sondermüll richtig recyceln – Wertstoffhof
Auch ein Wertstoffhof ist in jeder größeren Gemeinde zugänglich. Jeder kann hier eine bestimmte Menge pro Tag kostenfrei entsorgen. Wie viel du entsorgen kannst, wo der nächste Wertstoffhof liegt und wann er geöffnet ist, erfährst du bei der Gemeinde. Entsorgen kannst du hier größere Mengen des bekannten Mülls, aber auch alte Elektrogeräte, Leuchtstoffröhren und größere Mengen Holz und Metall. Wie die Entsorgung vor Ort funktioniert, erklären dir die netten Mitarbeiter vor Ort.
Das kommt auf den Wertstoffhof: alte Elektrogeräte , Leuchtstoffröhren, Sperrholz, alte Möbel, Styroporverpackungen.
Das kommt nicht auf den Wertstoffhof: Farbreste, Giftstoffe, nutzbare Gegenstände die du noch verkaufen oder spenden kannst.
Hausmüll / Restmüll – schwarze Tonne
In die schwarze Tonne gehört nun fast alles was du in den oberen Aufzählungen nicht gefunden hast. Daher heißt dieser Müll oft auch Restmüll.
Das kommt in die schwarze Tonne: Staubsaugerinhalt, Hygieneartikel, Verbundstoffe die nicht trennbar sind, Kassenbons, verschmutzte Pizzakartons, … .
Das kommt nicht in die schwarze Tonne: alles was trennbar ist und in die anderen möglichen Mülltonnen gehört.
Was bleibt?
Bauschutt, Giftstoffe, Asbest und ähnliche solcher Stoffe bedürfen einer gesonderte Entsorgung. Meist brauchst du einen Entsorgungsnachweis darüber, dass du diese Materialien richtig entsorgt hast. Hierfür stehen Entsorgungsfirmen und Bauhöfe zur Verfügung. Erkundige dich am besten bei deiner Gemeinde.