Hühner sind tolle Tiere. Hast du sie einmal zu Hause im Garten, kannst du dich an ihnen erfreuen und hast auch noch jeden Tag ein paar frische Eier. Aber welche Bedürfnisse haben Hühner im Winter? Musst du bei Wasser und Futter etwas beachten? Wie lang kannst du die Eier im Stall liegen lassen? All diesen Fragen möchte ich heute eine Antwort geben.
Frieren unsere Hühner?
Auch in unseren Breitengeraden kann es mitunter sehr kalt werden. Da fragt man sich als Hühnerhalter ob unsere geliebten Gefiedertiere eigentlich frieren und wie sehr so ein Federkleid warm hält. Tatsächlich stammen die Vorfahren und Haushühner aus tropischen Gegenden, weswegen sie von Natur aus nicht dafür gemacht sind bei kalten Temperaturen zu leben. Sie haben kein wärmendes Untergefieder. Das heißt noch nicht, dass Hühner frieren. Um die Kälte zu kompensieren und ihren Stoffwechsel aufrecht zu halten, haben Hühner einen erhöhten Grundumsatz. Du solltest daher gutes und genug Futter bereit stellen und die Zeiten der Futteraufnahme beachten. Dazu erkläre ich dir in diesem Artikel alles.
Bei besonders kalten Temperaturen kann es zu Erfrierungen bei Hühnern mit großen Kämmen oder Kehllappen kommen. Du kannst dem Vorsorgen indem du diese Stellen mit Vaseline abdeckst. Am besten ist es aber diese Hühner an den besonders kalten Tagen im Stall zu lassen.
Futter für Hühner im Winter
Damit der erhöhte Grundumsatz deiner Hühner gedeckt werden kann ist es wichtig, dass sie gutes und nahrhaftes Futter zu sich nehmen. Vor allem auf Eiweiße solltest du achten, damit sie sich ein kleines wärmendes Fettpolster anfuttern können. Hierfür kannst du Wallnüsse oder Mehlwürmer zufüttern. Auch Haferflocken können das Futter aufwerten.
Hühner fressen nur wenn es hell ist. Sobald es dunkel wird, ziehen sie sich auf ihre Stange zurück und stellen damit auch das Fressen ein. Damit dein Huhn seinen Grundbedarf an Futter zu sich nehmen kann, sollte es mindestens 14 Stunden hell sein. Die normale Tageszeit im Winter reicht dafür nicht aus. Um dem entgegen zu wirken, haben wir eine Zeitschaltuhr im Stall installiert. Auf was wir dabei geachtet habe, erkläre ich weiter unten. So haben unsere Hühner genug Zeit ihr Futter zu sich zu nehmen und können sich auch über Nacht warm halten.
Hühner im Winter – Wasser
Zu jeder Jahreszeit ist es wichtig, dass unsere Hühner permanent Wasser zur Verfügung haben. Das muss nicht warm sein, darf aber nicht gefrieren. Die herkömmlichen Hühnertränken reichen da meist aus, so lang die Winter mild sind. Dadurch, dass die Hühner regelmäßig zum Trinken ihren Schnabel ins Wasser dippen, ist das Wasser oft in Bewegung und kann schlecht gefrieren.
Möchtest du das Wasser draußen stehen lassen oder auch wenn es in deinem Stall sehr kalt wird, kann eine Heizplatte für Hühnertränken helfen. Einfach anschalten und die Hühnertränke drauf stellen. Die Heizplatte erwärmt das Wasser nur so weit, dass es nicht frieren kann.
Die Eierproduktion im Winter und: Können Eier gefrieren?
Ein Huhn kann ein Ei nur dann produzieren, wenn der Grundbedarf für den eigenen Körper gedeckt ist. Alles was das Huhn darüber hinaus zu sich nimmt, kann in die Eiproduktion gewandelt werden. Viele Hühner stellen daher ihre Legeleistung im Winter ein oder legen nur alle paar Tage ein Ei. Reicht dir das nicht aus, kannst du dem auch nur mit gutem Futter und langen Lichtzeiten entgegen wirken.
Wenn deine Hühner noch fleißig am Legen sind, stellst du dir sicher die Frage wie lang deine Eier im kalten Stall liegen bleiben können. Wir suchen unsere Eier meist einmal täglich, meist abends, ab. Das machen wir auch im Winter so. Bei kühleren Temperaturen bleiben deine Eier frisch und das bekommt ihnen besser als die heißen Temperaturen im Sommer im Stall. Eier können hingegen auch gefrieren. Aber erst bei – 15 °C. Sollte es also mal so kalt werden, solltest du einmal öfter nach den frischen Eiern suchen und sie vor der Kälte schützen.
Wie du deinen Hühnerstall für den Winter vorbereitest
Deine Hühner sollen sich in ihrem Stall zu jeder Jahreszeit wohl fühlen. Im Winter sollen sie zudem vor sehr tiefen Temperaturen und Zugluft geschützt sein. Also prüfe im Herbst einmal ob es irgendwo doll zieht. Wie bereits erläutert, brauchen deine Hühner etwa 14 Stunden Helligkeit am Tag. Um dies gewährleisten zu können, haben wir eine Zeitschaltuhr im Stall installiert. Das Licht schaltet sich ein wenn es draußen dunkel wird und die Hühner in den Stall gehen und schaltet sich gegen 21 Uhr dimmend aus.
Die frühen dunklen Stunden bringen auch besondere Anforderungen an die Hühnerklappe mit sich. Die Hühner gehen bei Dämmerung in den Stall. Achte darauf, sie zeitnah zu schließen, damit keine ungebetenen Gäste eindringen können. Wir nutzen dafür gern den Chicken Guard mit Lichtsensor. Auch hier haben wir eine Zeitschaltuhr dazwischen geschalten. So können wir morgens steuern, dass die Tür nicht bereits bei Dämmerung hoch geht, sondern zu einer für Nachbarn erträgliche Zeit. Abends lassen wir die Tür hingegen auf den Lichtsensor reagieren, so schließt sie selbstständig bei Dämmerung.
Hühnerauslauf im Winter
In eurem Auslauf für die Hühner wird es jetzt wahrscheinlich sehr kahl aussehen. Die Bäume haben ihr Blätter abgeworfen und das triste Wetter tut sein übriges. Es sind nun keine Insekten oder Würmer unterwegs, so dass deine Hühner im Auslauf wenig Nahrung finden. Vielleicht streust du daher mal ein paar Mehlwürmer im Auslauf aus. So können sie sich toll beschäftigen. Toll ist auch ein Strick auf dem du Obst und Gemüse fädelst. Häng diesen in den Auslauf etwas erhöht auf. So müssen sich deine Hühner etwas strecken, haben Beschäftigung und einen gesunden Snack. Und jedem tun ein paar Vitamine im kühlen Winter gut.
Schnee ist erstmal für die Hühnerfüße nicht zu schlimm. Sie werden vermehrt auf einem Fuß stehen und den zweiten hoch ins Federkleid ziehen. Habt ihr aber Federfüße dabei, solltet ihr darauf achten, dass sich hier keine Schneeklumpen anheften. Lasst auch diese Hühner bei sehr kalten Temperaturen und Schnee lieber im Stall.
Weiterhin solltest du darauf achten, dass dein Auslauf wirklich gut geschützt ist. Wenn die Tage kürzer werden, sind auch ungebetene Gäste auf Raubzug. Du solltest daher deinen Zaun regelmäßig auf Löcher überprüfen und je nach den Gegebenheiten vor Ort vielleicht auch mit einem Volierennetz abdecken. Wir haben hier für eine zu große Fläche, die sich schlecht abdecken lässt, dafür können die Hühner unter einer Menge Bäumen und Sträuchern Zuflucht suchen.