Meine Gartenpflanzen ziehe ich gern selbst, anstatt mir bereits vorgezogene Pflanzen zu kaufen. So weiß ich, woher die Pflanzen kommen, und kann sie wirklich biologisch großziehen. Alles, was du dafür brauchst, ist die richtigen Samen, gute Anzuchterde und ein paar Anzuchttöpfe. Und um genau die soll es im heutigen Blogartikel gehen. Du kannst es dir leicht machen und sie in allen Größen kaufen. Du kannst dir aber auch deine Anzuchttöpfe selbst machen. Die notwendigen Materialien hat jeder von uns zu Hause.
Anzuchttöpfe selber herstellen – aus Toilettenrollen
Toilettenrollen hat jeder von uns zu Hause. Leider landen sie in den meisten Haushalten ungesehen in den Müll. Dabei kann man eine ganze Menge mit ihnen machen. Also schone deinen Müll und bastele drauf los.
Die Anzuchttöpfe, die du aus ihnen basteln kannst, haben die perfekte Größe für deine kleinen Pflanzen. Ich habe zu Hause einen Karton, in dem ich alle leeren Toilettenrollen aufhebe. Wenn es dann an die Gartensaison geht, habe ich gleich eine größere Menge für meine Anzuchttöpfe.
Alles, was du brauchst, ist eine Schere, eine leere Toilettenrolle und bereits etwas Anzuchterde. Schneide auf einer Seite der Toilettenrolle nun 3 etwa 1 cm lange Schnitte und klappe die die Toilettenrollen nach innen. So entsteht der Boden deines Anzuchttopfs. Gib nun etwa 1 Esslöffel Anzuchterde in den Anzuchttopf und drücke die Erde rundherum fest. Damit kannst du den Boden etwas stabilisieren. Auf diesem verdichteten Boden sollte die Erde etwas lockerer liegen damit deine Samen besser keimen können.
Achte darauf, dass dein Anzuchttopf nun keine wasserdichte Unterlage hat. Du solltest deine Toilettenrollentöpfe also unbedingt auf einem Untersetzer platzieren damit du deine Anzucht gießen kannst. Ich nehme dafür meist alte Deckel von großen Eimern, wie Farbeimer. Diese haben gleich einen Rand, so dass kein Wasser weglaufen kann.
Wenn deine Pflanzen groß genug zum Einpflanzen sind, sind deine Toilettenrollentöpfe etwas aufgeweicht. Das macht es besonders leicht den Topf zu entfernen, ohne deine Anzucht zu verletzen.
Anzuchttöpfe aus Eierkartons
Ohne basteln, aber genauso zero waste sind Anzuchttöpfe aus Eierkartons. Nimm dafür einfach die Seite, in der die Eier stehen und trenne sie vom Deckel ab. In die Vertiefungen für die Eier kannst du jetzt direkt die Anzuchterde mit deinem Saatgut geben. Auch diese Anzuchttöpfe solltest du unbedingt auf einen Untersetzer stellen, damit beim Gießen nichts daneben geht.
Auch hier werden deine Töpfe etwas eingeweicht sein, wenn du deine Anzucht einpflanzen möchtest. Ich hebele einfach die Erde aus dem Eierkarton und setze Erdballen dann in die Erde. Du kannst den Topf aber auch einfach mit einpflanzen. Eierkartons bestehen aus gepresstem Altpapier. Es kann sich in der Erde zersetzen und schadet unserer Umwelt nicht.
Aus Alt mach Neu
Immer wenn wir Pflanzen kaufen oder geschenkt bekommen sind diese in den Untertöpfen aus Plastik. Ich habe die nie weggeschmissen und über die Jahre haben sich eine Menge Untertöpfe in allen erdenklichen Größen bei mir angesammelt. Ich benutze diese gern zur Anzucht immer wieder.
Falls du nicht so viele zu Hause hast wie du brauchst, kann ich dir den Tipp geben einfach mal in einem Baumarkt nachzufragen. Oft schmeißen sie eine Menge Untertöpfe weg und freuen sich, wenn sie jemand abnimmt. Manchmal haben sie auch Plastikuntersetzer, mit denen sie mehrere Pflanzen tragen können. Auch diese werden nach einmaliger Nutzung weggeworfen. Ich habe diese bereits mehrfach mitgenommen. Ich habe mit einem einfachen Cuttermesser kleine Löcher in den Boden gestochen damit keine Staunässe entsteht. Auch sie lassen sich super als Anzuchttopf nutzen.
Anzuchttöpfe – gute Kaufalternativen
Anzuchttöpfe aus Toilettenrollen oder aus Eierkartons haben leider den Nachteil, dass sie mit der Zeit durchweichen. Nicht allen von uns ist das daher eine gute nachhaltige Alternative. Gott sei Dank gibt es mittlerweile auch gute biologische Alternativen zum Kaufen.
Es gibt beispielsweise Anzuchttöpfe aus Zellulose oder aus Holzfaser. Beide Versionen kannst du einfach mit deiner Pflanze in die Gartenerde setzen. Durchfeuchte sie vor dem Umsetzen, dann zersetzen sie sich innerhalb weniger Wochen.
Alle die vorgestellten Lösungen brauchen etwas Fingerspitzengefühl bezüglich Staunässe. Bei Quelltöpfen ist dies etwas leichter, da die Nässe besser wegkann. Sie bestehen aus Kokosfasern, welche mit einem PLA-Netz umfasst sind. Die Kokosfasern quellen etwas auf und das Netz hält sie zusammen. Auch diese Quelltöpfe können einfach mit eingepflanzt werden.
Von welchen Varianten ich abraten würde
Immer mal wieder liest man von den Möglichkeiten alte Dosen als Anzuchttöpfe zu verwenden, davon würde ich aber abraten. Zum einen ist es vergleichsweise aufwendig diese vorzubereiten, du musst in jedem Fall Löcher in den Boden bohren, und zum anderen habe ich mir an der oberen Kante einfach zu oft die Hände aufgeschnitten. Also Hände weg!