Vielerorts wird angenommen, dass der Löwenzahn giftig und damit nicht essbar ist. Was schade ist, denn er enthält so einige Vitamine und Mineralstoffe und kann daher viele Heilwirkungen hervorrufen. Löwenzahn gilt vor allem als hilfreich bei Verdauungsbeschwerden und hilft der Niere somit bei ihrer Entgiftungsfunktion. Alle Teile des Löwenzahns sind verwendbar. Der Stil beinhaltet hingegen Taraxacum und ruft bei empfindlichen Menschen leichte Magen-Darm-Probleme hervor. Wie vielseitig der Löwenzahn verwendet werden kann, zeige ich die heute auf. Ich gebe dir für deinen Löwenzahn Rezepte, die du in der Küche und für die Kosmetik anwenden kannst.
Sichtbare Merkmale und Verwechslungsgefahr
Löwenzahn hat etwa 30cm lange glatte Blätter, ihre Kanten sind gesägt. Der Stengel ist 15-40 Zentimeter hoch, unbehaart, hohl und mit Pflanzenmilch gefüllt. Die Blüte ist dem eines Korbblüters sehr typisch und besteht aus vielen kleinen gelben Zungenblüten. Die Blüte ist zwischen drei und fünf Zentimeter breit.
Verwechslungsgefahr besteht mit dem ungiftigen Rucola und dem giftigen Kreuzkraut. Unterscheiden kann man das Kreuzkraut aber daran, dass der Blütenstand mehrere Blüten aufweist.
Trocknen statt Einfrieren
Möchtest du deinen Löwenzahn erst später im Jahr verwenden, empfehle ich dir ihn zu trocknen. Das kannst du gut mit einem Dörrgerat oder in selbst gebauten Trockenkästen machen. Wie du diese bauen kannst, erkläre ich dir hier. Eingefroren wird der Löwenzahn leider eher matschig und kann dann kaum noch verarbeitet werden.
Tee aus der ganzen Pflanze
Das einfachste aller Löwenzahn Rezepte ist Tee, den du aus Blätter, Blüten und Wurzeln des Löwenzahns herstellen kannst. Du kannst alles getrocknet oder frisch verwenden. Nimm 2 Löffel Löwenzahnteile und gieße sie mit heißem Wasser auf. Lasse deinen Tee etwa zehn Minuten ziehen. Es wird empfohlen pro Tag nicht mehr als drei Tassen zu trinken.
Mit diesem Tee kannst du dir auch gut das Gesicht waschen. Etwas abkühlen lassen, Gesicht waschen und mit klarem kalten Wasser nochmal nachwaschen.
Verwendung der Löwenzahnblätter
Salat
Richtig lecker wird dein Salat mit frischen Löwenzahnblättern, gerösteten Pinienkernen oder Walnüssen. Hinzu ein paar Blätter frischer Basilikum, etwas Zitronenmelisse und Thymian. Hinzu gebe ich gern einen Schuss Balsamico.
Pesto
Auch Pesto lässt sich gut aus Löwenzahnblättern machen. Nimm ein paar Löwenzahnblätter, geröstete Pinienkerne oder Walnüsse, etwas Sonnenblumenöl und geriebenen Parmesamkäse und mixe dies in einem Standmixer klein. Schmecke dies alles mit etwas Salz ab. Das Pesto solltest du dann in kleine Gläser abfüllen und mit dem gleichen Öl bis zum Rand aufgießen. So hält sich dein Pesto möglichst lang.
Verwendung der Löwenzahnwurzel
Essig
Nimm hierfür getrocknete Löwenzahnwurzel und fülle sie randvoll in ein Einweckglas mit Bügelverschluss. Übergieße dies mit Apfelessig und lass das Gemisch zwei Wochen ziehen. Schüttele dieses Glas in der Zeit einmal täglich, damit sich die Inhaltsstoffe der Löwenzahnwurzel in den Essig besser abgeben. Nach zwei Wochen kannst du alles abgießen und in eine dunkle Flasche abfüllen. Ungekühlt hält sich dein Essig etwa ein Jahr.
Verwendung der gelben Blüte
Löwenzahngelee als vegane Honigalternative
Löwenzahngelee ist das bekannteste aller Löwenzahn Rezepte. Je nach Geschmack solltest du das Grün von der Blüte entfernen. Umso mehr Grünes mitgekocht wird, umso mehr Bitterstoffe gelangen in den Honig. Nimm nun zwei Handvoll Blüten und 600 Milliliter Wasser und lasse alles 15 Minuten kochen. Den Sud kannst du dann über Nacht ziehen lassen. Nächsten Morgen siebst du die Blüten ab und kochst den Sud nochmal auf. Wenn er kocht, gibst du etwas Zitronensaft und 600 Gramm Gelierzucker 1:1 (entsprechend weniger bei 2:1) dazu. Nach einer Gelierprobe kannst du deinen Löwenzahnhonig in Gläser abfüllen und diese auf dem Kopf stehend auskühlen lassen.
Das Rezept kann man gut mit Mangostückchen oder Orange abwandeln. Der Sud sollte dann aber nochmal püriert werden.
Löwenzahnsirup
Löse hierfür 500 Gramm Sirupzucker in 375 Milliliter Wasser auf und lasse diese Lösung aufkochen. Wenn es kocht, gibst du 100 Gramm Blüten hinzu. Auch hier kannst du je nach Geschmack das Grün vorher entfernen. Lasse den Sud ein paar Minuten köcheln und dann noch zwei Tage ziehen. Nach den zwei Tagen siebst du die Blüten ab, kochst den Sud nochmal auf und füllst ihn in Flaschen.
Der Löwenzahnsirup ergibt mit Eiswürfeln, Mineralwasser und ein paar Blätter Pfefferminze ein tolles erfrischendes Sommergetränk.
Creme
Fülle getrocknete Löwenzahnblüten zu etwa halb soviel Kokosöl und erhitze dies in einem Wasserbad. Dies lässt sich am besten in einem hohen Glas machen. Lasse das Wasserbad mit dem Löwenzahn-Kokosöl etwa zwei Stunden auf dem Herd stehen. Dabei sollte das Wasser nie kochen, kann aber ruhig 80-90 Grad annehmen. Nach zwei Stunden kannst du die Blüten absieben und die Creme in einer Dose abfüllen. Aufbewahren kannst du die Creme über mehrere Monate am besten im Kühlschrank.
Löwenzahn-Öl
Fülle eine großes Einmachglas mit Blüten und gieße es mit Sonnenblumenöl auf. Stell dieses Glas ins Wasserbad und lasse es etwa zwei Stunden auf dem Herd. Auch hier gilt: Das Wasserbad sollte nicht kochen, kann aber ruhig 80-90 Grad annehmen. Nach den zwei Stunden solltest du dein Öl abkühlen und drei Tage an einem warmen, dunklen Ort ziehen lassen. Gieße dann die Blüten ab und fülle das Öl in eine möglichst dunkle Flasche. Du kannst es bis zu einem Jahr verwenden. Außerdem kannst du das Öl toll weiter verwenden und ist damit eine Grundlage für viele Löwenzahn Rezepte.
Salbe
Stelle das Löwenzahnöl so her wie oben beschrieben. Nimm davon etwa 100 Gramm, sechs Gramm Bienenwachs oder drei Gramm veganen Carnaubawachs und 20 Gramm Lanolin. Gib alles in ein Glas und das Glas in ein Wasserbad. Warte bis alles geschmolzen ist und fülle die Löwenzahnsalbe in ein paar schöne Döschen ab.
Ähnlich gesunde und nachhaltige Sachen kannst du auch aus Gänseblümchen herstellen. Lies hierzu auch gern meinen Artikel “Gänseblümchen – Heilwirkung und Rezepte”