Das kleine weiße Gänseblümchen kennt eigentlich jeder von uns. Es zeigt sich bereits früh im Jahr und kündigt die schöne Zeit des Jahres an. Meist ist es ganz klein und wird von uns nur als Zierde im Rasen wahr genommen. Allerdings hat die kleine Pflanze eine tolle Heilwirkung und man kann sie zu leckeren Sachen verarbeiten. Um all das soll es heute gehen.
So erkennst du das Gänseblümchen
Das Gänseblümchen gehört zu den bekanntesten Pflanzenarten Mitteleuropas weil es auf eigentlich jeder Wiese wächst. Es gehört zur Familie der Korbblütler und ist verwandt mit der echten Kamille oder dem Löwenzahn. Das Gänseblümchen erreicht eine Wuchshöhe von wenigen Zentimetern. Selten bis zu 20 Zentimetern hoch. Die Blätter sind in einer Blattrosette angeordnet. Das Blatt selbst erinnert an Feldsalat, wirkt erst sehr dünn und geht dann oval auf. Die Blüte entsteht auf einem blattlosen, leicht behaarten Blütenstengel, der meist 5 bis 15 Zentimeter hoch ist, selten höher. Die Blüte selbst ist gelb und besteht aus etwa 100 einzelnen Blüten, welche umgeben sind von weißen bis zartrosa Zungenblüten, die kreisrund in zwei Reihen angeordnet sind.
Das Gänseblümchen ist heliotrop. Das heißt, dass sich die Blüte immer Richtung Sonne neigt und sich bei Regen oder in der Nacht schließt. Die kleine Pflanze blüht fast das ganze Jahr, meist von März bis November. In dieser Zeit kannst du sie auch gut ernten.
Die Heilwirkung vom Gänseblümchen
Der kleinen Pflanze werden viele Heilwirkungen nachgesagt. So wird sie meist bei Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel oder zur Linderung von Regelbeschwerden eingesetzt. Sie wirkt aber auch gegen Husten, Gelenkbeschwerden oder Hautproblemen. Im Mittelalter wurde sie sogar zur äußerlichen Anwendung beim Verheilen von Brüchen und Prellungen angewendet.
Die kleine Pflanze beinhaltet Saponine, Flavonoide und ätherische Öle, denen vor allem nachgesagt wird antibakteriell, fett- und cholesterinsenkend zu wirken, sowie blutstillend, antioxidativ und antifunizid.
Eine alter Aberglaube besagt, wer die ersten drei Gänseblümchen isst, die er sieht, wird im restlichen Jahr von Fieber, Zahnschmerzen und Augenproblemen verschont. Das Gänseblümchen ist die Heilpflanze des Jahres 2017.
Tolle Rezepte mit dem Gänseblümchen
Ernten kannst du das Gänseblümchen fast das ganze Jahr. Die Blüte ist leicht nussig, die Blätter leicht säuerlich, ähnlich wie Sauerampfer. Die Pflanze ist komplett ungiftig, du kannst also Blüten, Blätter, auch die gewaschene Wurzel verarbeiten.
Gänseblümchen-Tee
Für einen Gänseblümchen-Tee gießt du zwei Teelöffel Blüten mit 250 Milliliter kochendes Wasser auf und lässt ihn 10 Minuten ziehen. Der Tee ist besonders toll bei Schlafstörungen oder bei Regelbeschwerden.
Pesto
Für ein tolles nussiges Pesto nimmst du ein paar Blätter (ich nehme auch immer ein paar Blüten hinzu), geröstete Pinienkerne oder Walnüsse, etwas Öl (Sonnenblumen- oder Walnussöl) und geriebenen Parmesamkäse. Dies gibst du alles in einen Standmixer und mixt es so lang durch bis es so klein ist wie gewünscht. Schmecke alles mit Salz ab. Nutze zum Abfüllen möglichst kleine Gläser und fülle sie bis oben mit Öl auf. So hält sich dein Pesto möglichst lang.
Frühlingsbutter
Diese Butter bereite ich gern zum Grillen vor. Nimm eine Handvoll Veilchen, eine Handvoll Gänseblümchen, Blätter von 10 Pflanzen Schafgarbe und rühre alles mit 125 Gramm weiche Butter zusammen. Zum Abschmecken nutze ich gern eine Prise Salz, ein bisschen Zitronensaft und Rapsöl.
Allgemein kannst du auf deiner Butterstulle ganz einfach ein paar Gänseblümchenblüten platzieren. Der nussige Geschmack sind auch allein ein Highlight.
Gelee für das süße Brötchen
Gelee vom Gänseblümchen lässt sich genauso herstellen, wie Gelee vom Löwenzahn. Je nach Geschmack solltest du das Grün von der Blüte entfernen. Umso mehr Grünes mit gekocht wird, umso mehr Bitterstoffe gelangen in das Gelee. Lasse zwei Handvoll Blüten mit 600 Milliliter Wasser 15 Minuten kochen. Diesen Sud lässt du am besten über Nacht ziehen, umso intensiver wird der Geschmack. Nächsten Morgen siebst du die Blüten ab und kochst den Sud nochmal auf. Wenn er kocht, gibst du etwas Zitronensaft und 600 Gramm Gelierzucker 1:1 (entsprechend weniger bei 2:1) dazu. Nach einer Gelierprobe kannst du deinen Löwenzahnhonig in Gläser abfüllen und diese auf dem Kopf stehend auskühlen lassen.
Kapern vom Gänseblümchen
Ungewöhnlich, aber nussig lecker sind Kapern vom Gänseblümchen. Sammle dafür am besten geschlossene Blüten vom Gänseblümchen. Fülle die Blüten in kleine Gläser und lege in jedes Glas ein Lorbeerblatt. Dann kochst du gleiche Teile von Weißwein und Wasser kurz auf und füllst die Gläser mit dem Weißwein-Wasser-Sud auf. Verschließe die Gläser und lasse sie auf dem Deckel stehend abkühlen. Ich empfehle dir deine Kapern etwa 10 Tage ziehen zu lassen, bevor du sie wie Kapern weiterverwenden kannst.